HAMBURG: Rotarier helfen Veteranen

Rotary Magazin 7/2012

Verteidigungsminister Thomas de Maizière hat kürzlich die sicherheitspolitisch interessierte Bevölkerung aufgerüttelt: Einmal durch die signifikante Verkleinerung der Bundeswehr bei den Streitkräften und in der Verwaltung um rund ein Viertel und zum anderen mit dem Vorschlag, einen Gedenktag für Veteranen einzurichten.

Seit dem Einsatz in Afghanistan sind 53 Gefallene zu beklagen, einige Hundert Soldaten sind körperlich schwer gezeichnet, haben Arme, Beine, Sehkraft und Gehör verloren, leiden darunter bis zum Lebensende. Und zwischen 2500 und 3500 Soldaten sind traumatisiert.

Laufen mit einem wichtigen Ziel im Hinterkopf: der Unterstützung der Versehrten.

Die "Oberst Schöttler Versehrten-Stiftung", nunmehr im fünften Jahr von Past-Gov. Horst Schöttler (RC Rockenhausen) aus privaten Mitteln gegründet, kümmert sich um diesen Personenkreis. Und er erfährt viel Unterstützung von rotarischen Freunden. Nicht nur finanziell, sondern auch in der Vorstandsarbeit: THW-Präsident Alfred Broemme (RC Berlin-Süd), Brigadegeneral Peter Braunstein (RC Meißen), der Leitende Notarzt Georg Brenner (RC Stromberg-Naheland) neben anderen Förderern. Aber auch die Politik erkennt inzwischen die ehrenamtliche Stiftungsarbeit an. Bundestagspräsident Norbert Lammert hat im August 2011 die Schirmherrschaft übernommen und der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Hellmut Königshaus, arbeitet seit Beginn des Jahres 2012 im Vorstand mit.


Durch die Stiftung betreut: Stabsfeldwebel a. D. Stefan Deuschl (doppelbeinamputiert) und Oberfeldwebel Tino Käßner (r., unterschenkelamputiert, mit Laufprothese, er lief die 6500 Meter als Behindertensportler mit), beide in Kabul verwundet.



Vor allem Fälle, die durch den "sozialen Rost" fallen, werden unbürokratisch unterstützt: Hierzu gehören Mütter, deren Lebensgefährten im Ausland fielen, und von denen sie - unverheiratet - ein Kind bekamen oder jene Seekadettin, die auf der "Gorch Fock" zu Tode kam und deren alleinstehende Mutter seither arbeitsunfähig ist und psychisch betreut wird. Sozial- und verwaltungsrechtlicher Streit ist oft die Folge, kann von den Betroffenen nicht finanziert werden, und so steht die Stiftung auch mit Rechtshilfe und medizinischer Beratung ein. Das Rotary Magazin hat im November 2008 unter dem Titel "Mut zum zweiten Leben" über das Engagement der Stiftung berichtet. Seither haben unter anderem die RCs Darmstadt-Bergstraße, Rockenhausen, Schwetzingen-Kurpfalz und Straubing und der Distrikt 1860 größere Zuwendungen sowie zahlreiche Rotarier diverse Spenden bereitgestellt, die die Arbeit der Stiftung erleichtern.

Am 31. Mai fand auf dem Gelände der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg (Bundeswehr-Universität) der zweite Solidaritätslauf zugunsten der Stiftung statt. 1740 Läufer trugen durch ihr Startgeld neben zahlreichen Sponsoren zu einem guten Spendenergebnis bei. Die Initiatoren und Organisatoren: Junge Offiziersstudenten und Offiziere der HSU.

Helfen Sie mit, dass die von Rotariern gegründete Stiftung weiter helfen kann.

Past-Gov. Horst Schöttler