Serenade für H. Königshaus

Josef König in: Kompass 6/2015, S. 11, Monatszeitschrift des Katholischen Militärbischofs, Katholische Militärseelsorge, Berlin

Königshaus mit einer Serenade des Stabsmusikkorps der Bundeswehr verabschiedet. "Mein dringlichstes Ziel habe ich erreicht."

Hellmut Königshaus war, bis zu seiner Wahl am 25. März 2010 zum elften Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, Mitglied der damaligen FDP-Bundestagsfraktion und ab September 2009 ordentliches Mitglied im Verteidigungsausschuss. Am 20. August 2004 rückte er für den verstorbenen Abgeordneten Günter Rexrodt nach. Mithin war Königshaus elf Jahre Parlamentarier im Deutschen Bundestag.

Am 19. Mai endete seine fünfjährige Amtszeit als Chef des "Hilfsorgans des Deutschen Bundestages" in der Ausübung der parlamentarischen Kontrolle über deutsche Streitkräfte. Er führte das Amt, welches seinen Dienstsitz in der Neustädtischen Kirchstraße in Berlin - unweit des vormaligen Sitzes der Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika - hat, als spezialgesetzliche Petitionsinstanz, an die sich Soldatinnen und Soldaten "einzeln ohne Einhaltung des Dienstwegs unmittelbar" wenden dürfen. So will es das Gesetz über den Wehrbeauftragten, dessen verfassungsmäßige Stellung sich aus Artikel 45b des Grundgesetzes (GG) herleitet.

Aus diesem Amt verabschiedeten Königshaus diejenigen, über die er gleichsam die parlamentarische Kontrolle ausgeübt hatte: Die Bundesministerin der Verteidigung Dr. Ursula von der Leyen ehrte den Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages Hellmut Königshaus mit einem Empfang und einer feierlichen Serenade im Berliner Bendlerblock auf dem Paradeplatz am Ehrenmal der Bundeswehr. In ihrer Ansprache vor den zahlreich erschienen Gästen hob die Bundesverteidigungsministerin hervor: "Der Jurist Königshaus hat den verfassungsmäßigen Auftrag als 'Anwalt der Soldaten' mit viel Liebe zum Detail erfüllt und regelmäßig den 'Finger in die Wunde' gelegt - zum Beispiel in Zusammenhang mit dem Einsatz in Afghanistan, dem Zustand der Unterkünfte, dem Verhalten von Vorgesetzten und der Versorgung von Versehrten." - "Mit Ihrer energischen Haltung, diesem Einfach-nicht-locker-Lassen haben Sie in fünf Jahren in diesem Amt sehr viel bewegt", sagte von der Leyen.

© BMVg / Uwe Grauwinkel

ln seiner Antwort resümierte Königshaus: "Mein dringlichstes Ziel habe ich erreicht. Die Ausstattung der Soldaten im Einsatz hat sich meiner Einschätzung zufolge in den vergangenen Jahren deutlich verbessert." Als Forderung für die Zukunft nannte Königshaus: "Das Ende der andauernden Pendelei, die ein Großteil der Soldaten auf sich nimmt und viele Partnerschaften belastet". Königshaus trat außerdem bis zum Ende seiner Amtszeit für eine bessere Versorgung von Hinterbliebenen ein. Am Schluss seiner Antworten auf die Einlassungen der Bundesministerin der Verteidigung informierte Königshaus über seine Mitgliedschaft im Vorstand der Oberst Schöttler Versehrten-Stiftung, die sich um Verwundete und um Hinterbliebene von Gefallenen kümmert.

Zu Ehren des scheidenden Wehrbeauftragten spielte das Stabsmusikkorps der Bundeswehr unter der Leitung von Oberstleutnant Reinhard Kiauka vier Serenaden-Stücke. Empfang und Serenade endeten mit der Nationalhymne.